Nach der Hiobsbotschaft, dass die Oder vergiftet und das Angeln nicht möglich ist, gab es nunmehr Entwarnung. „Die Giftalgen wurden durch den mittlerweile wieder höheren Wasserstand der Oder in die Ostsee gespült und beeinträchtigen die Wasserqualität der Oder nicht mehr“, sagt Fischerei-Ingenieur Ralf Müller. Deshalb wurde das Angelverbot auf der Oder aufgehoben.
Es sind nun zwar weniger Fische als vorher in der Oder, aber sie haben einen deutlich größeren Lebensraum zur Verfügung. „Es gibt ein Überangebot an Nahrung für die Fische, der Tisch ist also reichlich gedeckt“, sagt Ralf Müller. Damit haben die Fische beste Bedingungen und vermehren sich und wachsen auch besser. Der Bestand wird sich schnell wieder auffüllen. Es wird in den nächsten Jahren viele junge Fische geben. Es dauert sicher etwas, bis sie groß sind, aber Hechte wachsen unter diesen reichhaltigen Nahrungsbedingungen schnell und sind nach drei Jahren bereits schöne Speisefische von ca. 2 kg. Ebenso der Wels, der es in drei Jahren sogar auf ca. zweieinhalb Kilo bringen wird. Nur der Zander wird bis zu einer Größe von 2 kg etwa vier Jahre brauchen.
Auch jetzt gibt es nach wie vor große Fische in der Oder. Bei Probebefischungen nach dem Fischsterben wurden Hechte, Zander und Welse gefangen. „Es ist nachgewiesen, dass diese Fische nicht mit Schadstoffen angereichert sind und somit als Speisefische ohne Einschränkungen verzehrt werden können“, gibt Ralf Müller den Hinweis für die Angler.