Bereits vor einem Monat haben die Fischer begonnen, den Teich fürs Abfischen abzulassen. In den letzten Tagen ist dann eine engmaschige Kontrolle notwendig, ob das Wasser in der richtigen Menge abfließt.
Vor allem Kraut, das sich vor das Gitter setzt, verhindert das kontinuierliche Ablassen des Wassers. Auch dem Biber gefällt das nicht und er versucht immer wieder, die Gitter zuzubauen, um den Abfluss zu verhindern. Deshalb muss das Gitter immer wieder gereinigt werden. Und das vor allem in der letzten Nacht. Dafür ist extra eine Nachtwache für die genaue Kontrolle des Wasserstandes notwendig.
Dann ist es endlich soweit. Bereits am Vortag wurde die Technik aufgebaut, die Fischtanks mit Wasser befüllt, der Sortiertisch vorbereitet und vieles mehr, sodass es Samstagmorgen sofort losgehen konnte.
Die Helfer sind gebrieft, jeder weiß, was er zu tun hat. Die Fischer fuhren mit dem Boot durch den schmalen Wassergraben bis zur Fischgrube, um dort die Karpfen, Hechte und Schleie zu ernten. Sie werden aus dem Wasser gekeschert und in die Kübel im Boot gepackt. Es ist keine leichte Arbeit. Stehend im sich bewegenden Boot nach den Fischen greifen und den Kescher zielgerichtet in den Kübel entleeren – für kurze Zeit sieht das noch recht leicht aus. Aber nach vielen Stunden bis zum Abend spüren die Fischer jeden Muskel.
Immer wieder wird das Boot entladen und die Fische kommen auf den Sortiertisch. Von da geht’s in die Tanks. Dort werden sie mit ausreichend Sauerstoff versorgt.
Am Samstag wurde der Fisch auch zum Verkauf angeboten. Vor allem Karpfen waren begehrt. Und die größten Prachtexemplare wogen bis zu sieben Kilo! Gern gekauft wurden auch Schleie und Hechte.
„Die Karpfen sind gut gewachsen, sehr gute Ergebnisse haben wir auch bei den Schleien“, sagt Fischereiingenieur Ralf Müller und ergänzt: „Durch den Neubau des Mönchs ist die Abfischung jetzt wesentlich besser und einfacher. Die Fische können schonender gefischt werden und es gibt jetzt auch keinen Schlammaustrag mehr aus dem Teich ins Grano-Buderoser Mühlenfließ.“
Auch am Sonntag geht es mit dem Abfischen weiter. Am Ende gab es neben Karpfen, Hechten und Schleien auch Welse, Barsche, Plötzen, Rotfedern und Bleie. Jeweils am Abend gingen die Fische gleich auf den Weitertransport in die Hälteranlage oder Hechte und Schleie auch als Besatz in andere Gewässer. Die schwimmen und wachsen nun munter weiter im Schervenzsee bei Schernsdorf oder auch im Dorchesee in Schwerzko. Die besonders großen Exemplare werden am kommenden Wochenende im Großaquarium auf der Angelwelt-Messe in Berlin zu sehen sein.
„Mit der Ernte 2021 in diesem Teich sind wir zufrieden“, zieht Ralf Müller ein positives Resümee. „Es gab jedoch auch hier erhebliche Stückzahlverluste durch Fischotter und Kormoran“, spricht er ein leidliches Thema für die Fischer an.